Unitas Festrede Aktiventag Berlin 2022

„Studium heute und morgen - Erwartungen, Probleme, Chancen“

 

Hohes Präsidium, liebe Bundesbrüder, liebe Bundesschwestern,

 

Ein intensiver Arbeitstag liegt hinter uns. Viele Impulse habt ihr bekommen und manches wird euch im weiteren Studium sicher hilfreich sein. 

Auch, wenn euch euer theoretisches Wissen auf Dauer kein Haus bauen wird, oder das Brot produziert, dass ihr auf dem Teller habt. - Dafür braucht es einen ordentlichen Handwerksberuf, den man ja vielleicht nach dem Studium auch noch anstreben könnte, zumindest bekommt man dort immer gute Arbeitsstellen. - Das nur als Randbemerkung, von mir als Priester, der regelmäßig mit Handwerkern arbeitet und höchsten Respekt vor der Leistung, die sie für die Gesellschaft erbringen, hat. - Handwerk hat diamantenen Boden, so sagt man zurzeit. - Euer Studium auch?

 

Diese Frage wird an jedem Einzelnen hängen. Je nachdem wie man sein Studium gestaltet, wird sich das weitere Leben entwickeln und einen glücklich machen. „Sie bemühen um“ - heißt es ja im deutschen. 

„Sich bemühen um“ seine je eigene Berufung zu finden. Und dazu gehört nicht nur das lesen von Büchern, nein, es geht auch darum zu denken und für das Leben zu lernen und durch neue Erkenntnisse sein Leben auch weiter zu entwickeln oder zu ändern. Und ich ermutige Euch denkende Studenten / Unitarier zu sein, die das, was sie gelesen und verstanden haben im Leben einsetzen. -

 

Als ich gefragt wurde, ob ich am heutigen Abend die Festrede halte, dachte ich zuerst, passt das? Muss nicht ein Uni-Prof an den Katheter? Beim zweiten Hinschauen kam mir der Gedanke: warum nicht, ist die Theologie doch eine der klassischen Fakultäten und unsere Lehr-Schriften sind schon lange auf dem Markt. - Wir haben immerhin den Bestseller, den die Meisten Menschen auf der Welt schon einmal in Händen hielten und es es täglich tuen, und ich meine nicht Harry Potter oder den Herrn der Ringe…

Unsere Lebensgrundlage und Richtschnur ist seit je her die Heilige Schrift, die es lohnt immer wieder zu lesen und in sich wirken zu lassen, wie eine Tablette, die im Mund zergeht und ihre Wirkung entfacht. 

 

„Tolle, lege“ – nimm und lies“. Rufe ich euch zu und stelle euch in die lange Tradition, die dieser Ausruf hat, den diese zwei Worte haben schon vor langer Zeit ein Leben verändert:

 

Es war das Leben von Augustinus, das durch diese zwei kleinen Worte massiv verändert wurde. Bevor er zu dem uns bekannten Kirchenlehrer wurde, war er ein Lebemann, der auf der Suche nach seinem Weg war. Schritt für Schritt näherte er sich der christlichen Botschaft an.

Schließlich gab ein von ihm selbst geschildertes Erlebnis den letzten Anstoß zur Entscheidung ein Christ zu werden. Augustinus meditierte im Garten seines Hauses in Mailand in der Nähe seines Freundes Alypius. 

 

Da hörte er plötzlich die Stimme eines Kindes, das zu singen schien: „„Tolle, lege“ – nimm und lies“. Augustinus schlug das Buch des Heiligen Paulus auf, das er zu dieser Zeit immer bei sich trug und das vor ihm auf dem Tisch lag, dabei stieß er auf die Stelle im Römerbrief (13,13): „Nicht in Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Ausschweifungen, nicht in Zank und Streit sucht euer Heil. Sondern ziehet an den Herrn Jesus Christus und pflegt das Fleisch nicht zur Erregung euerer Lüste.“

 

Die Gnade traf ihn, begleitet von Tränenströmen, eine Erleuchtung überkam ihn, die Entscheidung war gefallen! 

 

Aus seinen schlimmsten Seelenkämpfen heraus fühlte er sich plötzlich wie durch ein Wunder bekehrt, und so „zog er Christus an“. Das hieß: er beschloß, ein neues Leben zu beginnen, in die Kirche einzutreten und sein Leben radikal zu verändern, indem er unter anderem auf weltliche Dinge verzichtete. 

Später wurde Augustinus dann sogar selber Bischof. Fast 40 Jahre bleibt er an die Kirche von Hippo Regius gebunden. Während dieser Zeit verfasst er die „Bekenntnisse“, in denen er im Rückblick Gottes Heilsweg mit ihm beschreibt.

 

Die Worte, mit denen Aurelius Augustinus seine „Bekenntnisse“, die „ehrlichste und eindrucksvollste Autobiographie der Weltliteratur“, einleitet: „Du hast uns, Herr, für Dich erschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es ruht in Dir“ kennzeichnen diesen größten Lehrer der Kirche. 

 

Unter den zahlreichen Schriften des Augustinus von Hippo Regius ist zu seiner Zeit und - über die Jahrhunderte hinweg - bis in unsere Tage keine so bekannt gewesen und so häufig gelesen worden, wie die dreizehn Bücher der „Bekenntnisse“. 

 

Alle, deren Herz unruhig fragte, wo es seinen Frieden finden könne, waren auf diese Schriften verwiesen. 

So haben Hoffende, Enttäuschte, Suchende und Zweifelnde, Mönche und Mystiker, Kleriker und Laien, die Autobiographie des Augustinus zu ihrer Lektüre gemacht.

 

„Tolle lege.“ – Nimm und lies. 

 

Augustinus liest die Botschaft und wird so ganz von Gott erfüllt. Das ist jetzt schon über 1000 Jahre her. Heute, 2023, sieht die Welt doch etwas anders aus.

 

Warum sollte irgendjemand daran interessiert sein, das Evangelium, die Worte Gottes, in unserer Zeit zu hören, ja vielleicht sogar danach zu leben? 

 

In einer Zeit, in der es so viele andere Dinge gibt. In der das Geld regiert und nur der Stärkere überlebt. „Ich habe keine Zeit für so etwas.“  - „Zeit ist Geld.“  - „Was bringt mir das?“ – „Ich brauche keinen Gott für mein Leben.“ So, oder ähnlich, klingt es von den Dächern; in einer Welt, die mit Gott, mit Gotteserfahrungen, immer weniger anfangen kann. - Wir sind mittlerweile als Christen in de Minderheit in Deutschland, das sollte uns zu denken geben…

 

Wie können wir heute in unserer säkularisierten Welt aktiv aus dem Evangelium leben? Wie können wir das Gebot der Nächstenliebe umsetzen, wie aus der Schrift Kraft schöpfen für unseren Alltag? Wie kann das Evangelium für uns „Lebens- Brot“ werden, heute und in Zukunft?

 

Ich rede vom „Heute“, einer Welt, die immer gottloser-, die fremdbestimmt wird, die immer noch mit Krieg und Not zu kämpfen hat. 

„Heute“ meint aber auch die Hoffnung vieler Menschen, die versuchen, sich dieser Herausforderung zu stellen. 

 

„Ich will versuchen, mit dem Evangelium zu leben,“ sagte mir einmal ein jugendlicher Drogenabhängiger in Brasilien, der erst  kurze Zeit vorher den ersten Kontakt mit dem Evangelium hatte.

 

Was bedeutet das für diesen Jugendlichen? – „Das Evangelium leben“, klingt eigentlich recht einfach: Ich will versuchen, die „frohe Botschaft“, die wir von Jesus Christus empfangen haben, zu leben. 

 

Anders formuliert kann man auch von der „frohmachenden Botschaft“ reden: Ich werde durch seine Worte motiviert, meinem Leben einen neuen Sinn zu geben. Ich will versuchen, so zu leben, wie Jesus es getan hat.

 

Wie das gehen kann möchte ich Ihnen an einer kurzen Begebenheit aus meinem Leben zeigen:

Mit meinem Seesack kam ich – als Missionar auf Zeit – im August 1998 in Brasilien auf der Fazenda da Esperanca an. Die Fazenda ist ein christliches Projekt für drogenabhängige Jugendliche die sich von ihrer Drogensucht befreien wollen.  

Der Landesprache war ich nicht mächtig und was mich erwarten würde, wusste ich auch nicht so ganz. Ich kam in ein Haus in den Bergen, abgelegen von den anderen Häusern. 

Warum das Haus weiter von den Anderen entfernt war, sollte ich schon in meinen ersten Minuten erfahren: 

Zwei Jugendliche liefen schreiend durch das Haus und fingen an, sich zu prügeln. Ich verstand natürlich nicht warum, war aber froh, dass mich ein älterer Mann namens Barba zur Seite zog. 

Er verdeutlichte mir, dass es gut sei sich bei solchen Auseinandersetzungen fern zu halten, das sei sicherer. – Das war ein Einstieg, wie ich ihn nicht erwartet hätte. 

 

Nachdem dieser Konflikt gelöst worden war, bekam ich mein Bett zugeteilt. Eine schon etwas durchgelegene Matratze lachte mich an. Ich hatte weder ein Kissen noch eine Decke. Nichts dergleichen hatte ich in Deutschland eingepackt, dachte, es wäre alles vorhanden, da auch niemand etwas gesagt hatte. Nun stand ich also ohne Bettzeug da und stellte mich innerlich schon auf lange, kalte Winternächte ein. 

Marcello, mein Bettnachbar – ein Recuperant – beobachtete mich beim Auspacken und merkte, in welcher Situation ich war. Er sprach mich an, und obwohl ich ihn nicht verstand, fanden wir einen Weg zu kommunizieren: 

Marcello reichte mir ein Laken und ein Kissen herüber und gestikulierte, dass ich es nehmen solle. Ich wollte erst nicht, aber dann zeigte er mir, dass er die Sachen doppelt hatte. 

Später stellte sich heraus, dass er erst zwei Wochen auf der Fazenda war, und versuchte nach dem Evangelium zu leben. Diese kleine Begegnung zeigte mir, dass die Kraft des Wortes- Gottes keine menschlichen Grenzen kennt. 

 

In den letzten Jahren habe ich immer wieder solche kleinen Begegnungen machen dürfen. 

Entweder weil ich mich selbst mit in dieses Spiel eingebracht habe, oder weil Andere ganz praktisch die Worte im Alltag gelebt haben.

 

 

Auch heute lohnt es sich das „Tolle, lege“ – nimm und lies“, ernst zu nehmen. Aus dem  Evangelium –  dem Wort –  zu leben ist keine Erfindung der Neuzeit, beim Kirchenlehrer Augustinus  ist es eine Lebensgrundlage und bildet so ein geistiges Fundament für unser Leben aus dem Wort. 

 

„Tolle lege.“ – Nimm und lies.

Zwei Worte, die bis Heute ihre Wirkung nicht verloren haben. Und die wir uns in unserer unitarischen Familie immer wieder zu Herzen nehmen dürfen, denn die Heilige Schrift ist die Grundlage - (nicht umsonst wird ein Unitarier mit zwei Bibeln in der Hand dargestellt. ) unseres Lebensbundes, unserer Prinzipien unserer Unitas.

 

Wie hat es denn damals angefangen? 

 

Nach 11 Jähriger Gründungsphase wurde am 08. Dezember 1855 der Unitas-Verband als erster katholischer Studenten-Verband gegründet, der 1900 in den Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas umbenannt wurde. Der UV war und bleibt hoffentlich ein besonderer Typ von Studentenverbindung. 

 

Wir haben das Glück – so finde ich – als Gesamtbund zu bestehen, d.h. wir finden als Bundesbrüder/-Schwestern in jedem Ortsverein, in jeder unitarischen Gruppe oder einem Zirkel eine Heimat, da wir durch unseren Lebensbund verbunden sind. Dieses Wesensmerkmal ist nicht nur ein Unterschied zu den anderen Korporationen, es ist eine Stärke unseres Verbandes, die sich in der Gesellschaft bemerkbar machen muss, da wir alle nach denselben Prinzipien leben (leben sollten), die auf dem Fundament des christlichen Glaubens beruhen, was eine enge Verbundenheit mit der Kirche zur Konsequenz hat.

„Mit den Prinzipien virtus, scientia und amicitia und der Festlegung, dass theologische Bildung im Vereinsleben vorherrschen müsse, gab man sich selber hohe Ziele.“ – 

Daran merkt man, dass die Unitas ihren Ursprung in der theologischen Fakultät hat. – 

 

Liebe Bundesbrüder/Schwestern,

mit der Unterschrift auf dem Bierdeckel und in der Bestätigung durch den Burschenkonvent in Form der erfolgreichen Burschenprüfung haben wir uns verpflichtet unser Leben nach den Prinzipien auszurichten! – 

 

VIRTUS – SCIENTIA – AMICITIA so steht es auf vielen Fahnen, das ist das Grundsatzprogramm in drei Worten zusammengefasst.

VIRTUS – SCIENTIA – AMICITIA, drei starke Prinzipien, die in jeder Generation wieder neu definiert und gestärkt werden müssen, damit sie nicht einfach auf dem Papier oder der Fahne stehen, sondern aktiv gelebt werden.

 

So erlaube ich mir jetzt einen bescheidenen Blick auf unsere Prinzipien zu richten, die an Wichtigkeit nichts eingebüßt haben. Dabei werde ich zuerst eine kurze Definition geben und diese dann in unser Leben übertragen. Ich beginne mit der AMICITIA:

 

AMICITIA beinhaltet die Förderung eines wahren, über die Studienzeit und die eigene Generation hinausgehenden lebenslangen Freundschaftsbundes und die gegenseitige Erziehung zu sozial verantwortlichen, selbstbewußten Persönlichkeiten.

 

Die gelebte AMICITIA ist Grundlage einer erfolgreichen Keilarbeit in unseren Studentenstädten. Ungezwungen besteht die Möglichkeit auf den offenen Veranstaltungen die Menschen und den Verein kennenzulernen. In aller Freiheit lernt man, ob die Chemie mit den Kommilitonen stimmt, oder nicht und erlebt nebenbei, dass die unitarische Gemeinschaft eine Bereicherung für den Alltag ist. – So war es zumindest bei mir. – Neben dem studentischen feiern – auf diese Vokabel wird dieses Prinzip teilweise reduziert – steckt noch mehr dahinter. 

Früher sagte man: „Es ist notwendig, dass die Studenten auch Anstand und Sitte lernen müssen, damit sie sich in der Gesellschaft gegenseitig mit gesundem Respekt und gegenseitiger Rücksichtnahme begegnen lernen.“

 

Im Schutz der Verbindung, im gegenseitigen Achtgeben aufeinander – über die Generationen hinweg – könnt ihr lernen, wie man sich in der Gesellschaft selbstbewusst verhält. Wie man öffentlich auftritt und sich eben nicht so stark die Kante gibt, dass eine Alkoholvergiftung die Folge ist. – 

Keine Sorge, ich will das Feiern an sich nicht verurteilen – sonst wären wir ja nicht mehr katholisch – aber / mir kommt es auf die Art der Feier an, 

auf das verantwortungsvolle Feiern, damit es ein Fest bleibt für die ganze unitarische Familie, so wie ich es bei meiner Unitas oft auch erlebt habe und erlebe.

 

Das zweite Prinzip ist die SCIENTIA.

 

SCIENTIA erfordert das Bemühen um ein erfolgreiches Studium, die Erweiterung des Horizonts über die Grenzen der eigenen Fakultät hinaus und die Auseinandersetzung mit hochschulpolitischen Fragen.

 

Das waren noch Zeiten, als Studenten noch studieren durften. Ich habe es noch erlebt, das Sich Bemühen um eine eigene Vertiefung des Wissens, das Schwerpunktsetzen in einer besonderen theologischen Disziplin – ich gebe zu, ich hatte mehrere inhaltliche Schwerpunkte – das Heraussuchen einer sinnvollen Vorlesung, oder das bewusste Freinehmen für das Lesen des Skriptes des Professors, wenn die Sonne über der Würzburger Festung stand. 

All diese studentische Kultur des motivierten Lernens und der Bildung einer eigenen wissenschaftlichen Meinung wird immer mehr abgeschafft und in eine schulische, verpflichtende, auf den Punkt zu lernende Prüfungsabfrage

umgebaut. – Das eigentliche Ziel, eine internationale Vereinfachung und Vergleichbarkeit der Studiengänge ist in meinen Augen gescheitert, da sich die Fakultäten eh nicht gegenseitig vertrauen und in der Regel die Professoren doch nur „ihr“ Forschungswissen hören wollen. 

 

 

Umso mehr müssen wir Alte Herren euch Studenten in der wenigen freien Zeit unterstützen, und z.B. durch die wissenschaftlichen Sitzungen – in Würzburg sind es in der Regel 4 pro Semester – den geistigen Horizont erweitern, damit die Kreativität, Kritikfähigkeit und Wissenschaft auch weiterhin gefördert wird. – Nur durch gute wissenschaftliche Kompetenzen wird unsere Gesellschaft positiv bestehen können. Dazu gehört auch, dass wir nicht aufhören uns wissenschaftlich zu betätigen und einzusetzen. Nicht umsonst stößt man immer wieder auf Bundesbrüder, die in verantwortungsvollen Positionen in Kirche, Politik und Wirtschaft arbeiten und sogar ihr Studium erfolgreich beendet haben.

 

Liebe Bundesbrüder!

So bleibt mir noch ein Letztes Prinzip, das / welches uns meist durch unsere Eltern in der Taufe geschenkt und vorgelebt wurde: Die VIRTUS!

 

VIRTUS kennzeichnet das Bemühen um eine couragierte christliche Lebensführung, die auch soziales Engagement und die Wahrnehmung von Verantwortung in Kirche, Staat und Gesellschaft beinhaltet.

 

Diese Ausführung kann ich von meiner Seite als Kirchenmann voll unterschreiben!

In den vergangen Jahren konnte ich immer wieder erleben, wie eng und gut die Zusammenarbeit in der Glaubensweitergabe funktioniert, und wie der Glauben an Gott in den Vereinen und im Verband aktiv gelebt wird. – 

Das bewusste Leben der Virtus, kann ja eine spezifische Art der Entfaltung unserer Taufgnade sein. 

Nicht nur die äußere Begleitung bei Prozessionen und die Mitgestaltung von kirchlichen Festen sind da zu erwähnen. Besonders deutlich wird doch der gelebte Glaube, wenn es im Leben für eine Familie schwierig wird, wenn z.B. ein geliebter Mensch stirbt und selbstverständlich füreinander gebetet wird. – 

In der Stunde der Not ist man da und hält zusammen. Man steht zueinander, erträgt den Schmerz und man tröstet sich gegenseitig.

 

Liebe Bundesbrüder!

Schmerzen und Freude liegen oft ganz eng beieinander und manchmal fragt man sich vielleicht, wie kann das gehen? 

Ein Weg, den wir in der Gemeinschaft der Unitas gehen, ist die Beziehung zu Gott zu pflegen. Jeder  von uns ist als Bundesbruder/Schwester in der persönlichen Verantwortung sich seiner Gottesbeziehung immer wieder zu stellen und anfragen zu lassen. Jesus Christus ist damals für uns am Kreuz gestorben und auferstanden, damit wir heute wissen, dass Gott uns immer in unserem Leben begleitet.

 

Und so ist es auch die Aufgabe eines jeden Bundesbruders den Glauben in seinen Alltag nach seinen Fähigkeiten zu integrieren, sei es bei der Arbeit, beim Sport oder gerne auch in unseren Gemeinden. 

Unitarier zu sein ist eine Lebenseinstellung, die man in die Gesellschaft hinein spüren muss, wie das Salz in der Suppe. 

 

Liebe Bundesbrüder!

VIRTUS – SCIENTIA – AMICITIA sind drei Prinzipien, die sich nicht trennen lassen, die sich miteinander bedingen und die uns ein wertvolles – von Gott begleitetes –Leben ermöglichen.

Bekennt also offen und mutig Euren Glauben, verschweigt niemals, dass ihr aus einem christlichen Fundament lebt, denn nur so können wir auf Dauer in unserem Land, in unserer Heimat positiv in die Gesellschaft hineinwirken und das Reich Gottes auf der Erde sichtbar werden lassen.

 

Auch Maria hat JA gesagt zu ihrem Auftrag. 

Maria hat so viel Mut, dass sie Gott ganz vertraut, und ihr Leben in seine großen Hände gibt: 

„Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“(Lk 1,38) 

 

Maria wird so zur „dei genetrix“, zur Gottesgebärerin. 

Sie hat die Verantwortung übernommen, hat sich getraut, das Geschenk Gottes an die Menschen anzunehmen – seinen Sohn, dessen Geburt wir in wenigen Wochen wieder feiern dürfen. 

Diese Verantwortung – für dieses besondere Kind – wird ihr ganzes Leben bestimmen. Sie ist es, die den Menschensohn erzieht, beschützt und fördert. Die sich mütterliche Sorgen macht, die den Schmerz erträgt und ihren Platz im Heilsplan einnimmt. 

 

Maria wäre eine gute Bundesschwester geworden, wenn es den UV damals schon gegeben hätte. Lasst uns ihr nacheifern und JA sagen zu unserem Auftrag Heute.